Medical Training
Bei Medical Training denkt man vermutlich erst an die Vorbereitung auf den Tierarztbesuch, das ist jedoch bei weitem nicht alles mit dem wir uns an den zwei Tagen Seminar beschäftigen werden. Medical Training bezieht alle Handling Maßnahmen ein, die wir im Alltag mit unseren Hunden regelmäßig betreiben. Begonnen bei der Fellpflege oder Krallenschneiden, bis hin zum Scheren, Augentropfen eingeben oder Verbände anlegen. All das kann mit Kooperation und Freude geschehen - wie das geht lernen wir hier.
Dr. Dorothea Johnen
Dr. vet. med. Dorothea Johnen ist Tierärztin, Tiertrainerin und Inhaberin von Easy Dogs Coaching & Training Brandenburg.
In ihrer Tätigkeit in einer Berliner Kleintierpraxis nutzt sie erfolgreich Techniken der angewandten Verhaltensanalyse während der regulären Sprechstunde, um ihre Patienten möglichst stressarm untersuchen und behandeln zu können und Angst- und Aggressionsverhalten zu vermeiden. Als tierärztliche Verhaltenstherapeutin unterstützt sie seit vielen Jahren Hunde, Katzen, Pferde und andere Tiere und ihre Menschen bei der Lösung von Verhaltensproblemen und der Erarbeitung einer stressfreien, positiven Kommunikation im Alltag. Ihre Schwerpunkte in der Arbeit mit Hunden liegen dabei bei Medical Training und Training an Aggressionsverhalten. Für ihre Doktorarbeit und im Rahmen wissenschaftlicher Projekte trainierte sie erfolgreich Hunde für verschiedene, spezialisierte Aufgabenstellungen im Bereich der Nasenarbeit. Sie ist Referentin im In- und Ausland.
Für die meisten Hunde und ihre Menschen bedeuten der Gang zur Tierärzt:in sowie pflegerische Maßnahmen wie Krallen scheiden, baden oder bürsten Stress, Angst und Unwohlsein. Zeigt der Hund dabei auch noch Abwehrverhalten wie Zappeln, Knurren oder gar Schnappen und Beißen, fühlt sich die Bezugsperson oft überfordert und hilflos. Die Folge ist die Anwendung von Zwangsmaßnahmen oder auch das Aufschieben dringend notwendiger tierärztlicher oder pflegerischer Maßnahmen. Doch auch viele Hunde, die scheinbar brav alles über sich ergehen lassen, fühlen sich in solchen Situationen sehr unwohl.
Durch Medical Training ist es möglich, Hunde gezielt auf alle Handlungen und Maßnahmen vorzubereiten, die sie im Zusammenhang mit tierärztlichen und pflegerischen Maßnahmen erleben können. Zudem können die Gesetze der klassischen und operanten Konditionierung während solcher Maßnahmen gezielt zur Stressvermeidung und -minimierung eingesetzt werden. So kann auch Dein Hund lernen, entspannt in die Tierarztpraxis zu gehen und sich kooperativ untersuchen und behandeln zu lassen und sowohl dort als auch zu Hause aktiv an seiner Gesunderhaltung und Körperpflege mitzuwirken.
In den Theorieeinheiten besprechen wir ausführlich:
- Was ist Medical Training?
- Was ist ein Kooperationssignal und wie wird es trainiert und angewendet?
- Wie kann ich aktiv die Gefühlslage meines Hundes während medizinischer und pflegerischer Prozeduren ins Positive wandeln?
- Welche Fallstricke gibt es im Medical Training und wie können sie vermieden werden?
- Was kann ich tun, wenn keine Zeit für Training ist?
In den praktischen Trainingseinheiten wird jedes Mensch-Hund-Team dort abgeholt, wo es im Training steht. Das praktische Training findet einzeln und nacheinander statt. Somit ist gewährleistet, dass jedes Team die ungeteilte Aufmerksamkeit der Referentin erhält und optimal durch den Trainingsprozess geleitet werden kann. Durch das Beobachten der anderen Teams beim Training und die zugehörigen Erklärungen erhalten alle Teilnehmer:innen tiefen Einblick in die verschiedenen Trainingsansätze.
Daten und Fakten
- Samstag, 12.10. - Sonntag 13.10.2024
- Ort: Hummendorf 3, 95369 Untersteinach
- 415€ p.P. mit Hund
- 195€ p.P. ohne Hund
- ink. Kaffee/ Tee/ Snacks